Hochwasser im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen
Extreme Hochwasserereignisse können aus kleinen Flüssen reißende Ströme entstehen lassen. Sie sorgen für flächenhafter Überflutungen, erodieren an vielen Stellen extreme Sedimentmassen und führen zu erheblichem Sedimenttransport sowie Sedimentablagerungen (siehe Abbildung 1). Je nach Region, Industriegeschichte und natürlich erhöhten Spurenelementgehalten in Böden kann mit starken Erosionsprozessen die Remobilisierung und die Verlagerung von sedimentgebundenen Schadstoffen verbunden sein. Häufig sind diese aus vergangenen Zeiten unter anderem in Flussauen gespeichert. Zudem kommen Schadstoffeinträge aus überfluteten Siedlungen hinzu.
Während und in Folge des extremen Hochwasserereignisses im Juli 2021 in NRW haben Mitarbeiter des Lehrstuhls für Physische Geographie und Geoökologie (RWTH Aachen University) eine Vielzahl von Hochwasserproben, in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl und Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft (RWTH Aachen University), dem Lehrstuhl für Geologie, Geochemie und Lagerstätten des Erdöls und der Kohle (RWTH Aachen University) und dem Institut für Ökologie, Evolution und Diversität (Goethe-Universität Frankfurt am Main), genommen. Ziel ist es, die Auswirkungen und die Prozesse des extremen Hochwassers wissenschaftlich zu untersuchen.
In den nächsten Monaten werden Wasserproben, Sediment- und Schlammproben von Flussauen und aus betroffenen Siedlungen auf Schadstoffe untersucht (siehe Abbildung 2b, c und die Machbarkeitsstudie Juli-Hochwasser 2021 – Schadstoffe in Sedimenten). Außerdem sollen Wasserproben, aus denen das suspendierte Sediment extrahiert und anschließend gewogen wird, Aufschluss über den Sedimenttransport des Extremereignisses geben (siehe Abbildung 2a und das Forschungsprojekt Humanized River Systems).