Dänemarkexkursion Sommersemester 2022

17.10.2022

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Im Rahmen der diesjährigen großen Exkursion hat der Lehrstuhl für Physische Geographie und Geoökologie das Ziel Dänemark angeboten. Hierbei handelte es sich um eine Busexkursion mit Übernachtungen in Bremervörde, Flensburg, Aarhus, Roskilde und Lübeck. Die thematischen Schwerpunkte richteten sich dabei nach den jeweiligen Lokalitäten sowie den in die Exkursionsplanung involvierten „Local Experts“.

 
  • Betreuung: Prof. Dr. Frank Lehmkuhl und M.Sc. Bruno Boemke
  • Ziel: Dänemark und Schleswig-Holstein
  • Zeitraum: 13.09. - 23.09.2022
  • Thematische Schwerpunkte:
    • Landschaftsentwicklung vom Späten Pleistozän bis heute
    • Glaziale Geomorphologie
    • Rezente Küstenprozesse und -Maßnahmen
    • Archäologie im Exkursionsgebiet
    • Deutsch-dänische Geschichte im Grenzland
    • Nachhaltige Stadtentwicklung
  Mehrere Studierende stehen knöcheltief im Watt um Prof. Christian Stolz, welcher einen gerade gehobenen Bohrkern präsentiert. Urheberrecht: © F. Lehmkuhl Im Watt beim Beltringharder Koog mit unserem Local Expert Prof. Christian Stolz.

Der Aufenthalt in Schleswig-Holstein wurde somit nach der Dreigliedrigkeit der Landschaft aufgebaut: Glazialmorphologische Landschaftsgeschichte der Weichselvereisung im östlichen Hügelland, Weichselzeitliche Sander sowie Saale- und Elsterzeitliche Grundmoränen auf der Geest und Holozäne Küstenprozesse an der Marsch. Durch die geoarchäologische Expertise unseres lokalen Partners, Prof. Dr. Christian Stolz, spielte hierbei die menschliche Nutzung und Überprägung dieser Formen und Ablagerungen von der Steinzeit bis in die Neuzeit eine zentrale Rolle. Ein Beispiel hierfür sind die weichselzeitlichen Dünen am Treßsee, wo anhand von Paläobodensequenzen eine wiederholte anthropogene Reaktivierung der äolischen Aktivität seit der Bronzezeit aufgezeigt werden konnte. Um die wirtschaftliche Relevanz der eiszeitlichen Sander zu verdeutlichen, gab es zudem eine Führung über einen Standort der Heidelberger Sand und Kies GmbH durch den leitenden Betriebsingenieur M.Sc. Christian Büchter. Durch die Nähe zur deutsch-dänischen Grenze wurde während des Aufenthalts in Flensburg sowie der Fahrt nach Aarhus das Thema Grenzgeschichte wiederholt thematisiert und es wurden bedeutende geschichtliche Orte wie die Düppeler Schanzen angesteuert.

  Prof. Jan Piotrowski steht mit einer laminierten Karte der Megarippel südlich des Limfjords erhöht vor einer Seenlandschaft. Urheberrecht: © F. Lehmkuhl Unser Local Expert Prof. Jan Piotrowski erklärt die Megarippel südlich des Limfjord.

In Aarhus wurden schwerpunktmäßig die Themen Glazialmorphologie und Archäologie behandelt. Zum ersterem Thema wurde die Exkursionsgruppe von unserem lokalen Partner, Prof. Dr. Jan Piotrowski, durch ganz Mitteljütland geführt. Hierbei gab es Stopps zu weichselzeitlichen Tunneltälern, Erosionsprozessen an Steilküsten, durch eine glacial lake outburst flood geformte Megarippel (zu sehen auf dem Geländemodell auf Abbildung 2) sowie eine glazialtektonisch überprägte Steilklippe, in denen Miozäne bis spätglaziale Ablagerungen vertikal stehen. Zum Thema Archäologie wurde das Moesgaard Museum sowie das Zentrum für experimentelle Archäologie, Sagnlandet Lejre, besucht. Die multimediale und interaktive Gestaltung des Museums sowie die professionelle Führung in Lejre ermöglichte den Studierenden einen erlebnisreichen Einblick in die stein- bis wikingerzeitliche archäologische Geschichte Dänemarks.

  Die Exkursionsteilnehmer:innen haben sich auf- und neben einer Bank für ein Gruppenfoto versammelt. Im Hintergrund sieht man den Limfjord sowie eine Weide. Urheberrecht: © J. Piotrowski Gruppenfoto mit der Exkursionsgruppe und -Leitung an der Limfjorder Steilküste.

Von Roskilde aus wurden schwerpunktmäßig die Themen nachhaltige Stadtentwicklung und Kreislaufwirtschaft behandelt. Hierfür wurden die Städte Kopenhagen und Kalundborg angefahren, wo es jeweils studierendengeführte Touren bzw. Präsentationen gab. In Kopenhagen wurden die Themen urbane Mobilität sowie Nutzungsmischung behandelt, während es in Kalundborg um die Kreislaufwirtschaft unter dem Banner „Kalundborg Symbiosis“ ging.