Humanized River Systems

 

Der Einfluss von Landnutzungsänderungen und Industrialisierung auf die Morphodynamik kleiner Fließgewässer im Übergang vom Mittelgebirge zum Tiefland: Beispiele aus dem Rureinzugsgebiet

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  Übersichtskarte des Rureinzugsgebietes Urheberrecht: © V. Esser Untersuchungsgebiet.

Es werden im Rahmen des Projektes anthropogen induzierte Folgen von Landnutzungsänderungen und der Industrialisierung auf die Morphodynamik von Fließgewässern anhand von Beispielen aus dem Rureinzugsgebiet untersucht. Die Rur ist ein 165 Kilometer langer Fluss mit einer Einzugsgebietsgröße von 2340 Quadratkilometer in Nordrhein-Westfalen und verbindet ein heute überwiegend bewaldetes Mittelgebirge mit einer Quellregion in einer Höhe von 660 Meter mit einem agrarisch geprägten Tiefland zwischen 30 und 200 Meter über dem Meerespiegel. Wie in vielen anderen Flusssystemen Mitteleuropas sorgten anthropogene Eingriffe für erhebliche Veränderungen der Naturräume und der fluvialen Systeme. Im Einzugsgebiet der Rur wurden die Rur selbst, aber auch ihre Zuflüsse erheblich durch Siedlungsausdehnung, Mühlenbau, Rodungen, Bergbau, Industrieeinleitungen, Talsperrenbau, Wiederaufforstungen, Flurbereinigungen und Naturschutzmaßnahmen (unter anderem Nationalpark Eifel) geprägt.

  Landschaftsfotografien des Oberlaufes der Rur, der Rurtalsperre Schwammenauel und des Mittellaufes Urheberrecht: © V. Esser (1) Oberlauf der Rur in der Nähe von Monschau, (2) Oberlauf der Rur in der Nähe von Hammer, (3) Rurtalsperre Schwammenauel, (4) Mittellauf der Rur bei Jülich.

Ziel des Projektes ist es, die unterschiedlichen Einflüsse und deren jeweiligen Folgen für die fluvialen Systeme in verschiedenen Zeitabschnitten (unter anderem Mittelalter, Neuzeit, heute und Zukunft) mittels geowissenschaftlicher und ingenieurwissenschaftlicher Methoden zu untersuchen. Dies beinhaltet unter anderem Kartierungen, Beprobungen fluviale Sedimente, sedimentologische und geochemische Analysen, 14C und 137Cs Datierungen sowie numerische Modellierungen von Fließgewässern und deren Auen einschließlich der Talsperren. Ein besonderer Fokus liegt neben den unterschiedlichen anthropogenen Eingriffen auf den natürlichen Einflüssen und dem Vergleich der fluvialen Dynamik im Mittelgebirge und im Tiefland. Dieser interdisziplinäre Ansatz soll ein möglichst umfassendes Bild des anthropogenen sowie natürlichen Einflusses und seinen Folgen auf das Einzugsgebiet der Rur in der Vergangenheit, Gegenwart und in der Zukunft vermitteln.

 
Laufzeit 04/2019 - 04/2022
Förderung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer 418362535
Projektpartner Prof. Dr. Holger Schüttrumpf Lehrstuhl und Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft, RWTH Aachen