Machbarkeitsstudie zur Beurteilung der Schadstoffbelastung von Sedimenten infolge des Juli-Hochwassers 2021 im Übergang vom Mittelgebirge zum Tiefland
Zwischen dem 13. und 16. Juli 2021 hat sich in Teilen Nordrhein-Westfalens und Rheinland-Pfalz ein extremes Hochwasser ereignet. Betroffen waren in Nordrhein-Westfalen unter anderem die Städteregion Aachen sowie die Kreise Düren, Euskirchen, Heinsberg und der Rhein-Erft-Kreis. Ein erster Vergleich mit den Hochwassergefahrenkarten deutet generell auf ein so genannten HQextrem hin.
Neben den Überflutungen (siehe Abbildung 1a), die zu immensen Sach- und Personenschäden führen können, sorgen Hochwasserereignisse zum einen für eine Remobilisierung von kontaminierten Sedimenten, die in industriell geprägten Regionen aus vergangenen Zeiten in den Flussauen gespeichert sind, und zum anderen zum Eintrag von Schadstoffen aus überfluteten Siedlungsbereichen. Diese Schadstoffe können im Bereich von Auen (siehe Abbildung 1c und d), Gärten, Straßen et cetera abgelagertwerden.
Die Region bei Stolberg und Eschweiler wurde von einer vielseitigen Industriegeschichte geprägt. Aufgrund von Erzvorkommen, Bergbautätigkeiten und metallverarbeitenden Industrien findet man dort heute noch in Fluss- und Auensedimenten deutliche Anreicherungen von verschiedenen Schwermetallen (Abbildung 2).
Das Projekt befasst sich zum einen mit hydrologischen und hydraulischen Bewertungen des Hochwasserereignisses in der Region Eschweiler / Stolberg. Dabei soll unter anderem das Ausmaß und die Intensität genau untersucht werden. Zum anderen fanden zahlreiche Probennahmen statt (Abbildung 1c und d). An Wasser-, Schlamm- und Sedimentproben werden verschiedene Analysen zur Bestimmung des Schadstoffgehaltes durchgeführt. Diese Ergebnisse sollen schließlich mit denen anderer Fluss- und Hochwasseruntersuchungen aus vergangenen Projekten verglichen werden, um den Einfluss des Extremereignisses auf die Schadstoffausbreitung und die Belastung von Vicht, Inde und Rur zu untersuchen.
Laufzeit | 9 Monate |
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Förderung | DFG Sachbeihilfe |
Projektleitung |
Prof. Dr. Holger Schüttrumpf – Lehrstuhl und Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft, RWTH Aachen Prof. Dr. Frank Lehmkuhl – Lehrstuhl für Physische Geographie und Geoökologie, RWTH Aachen |